Viele Jahre lang trug ich tiefsitzenden Groll gegen meinen Vater in mir. Diese Wut lastete schwer auf meinem Herzen und verstrickte mich in einen Kreislauf aus Vorwürfen und Groll, der meinem Wohlbefinden schadete und zu einem Burnout führte.

Während eines Schauspielworkshops nahm ich an einer Übung teil, bei der ich jemanden personalisieren musste, den ich verachtete — in meinem Fall, meinen Vater. Zunächst entluden sich all meine aufgestauten Emotionen, als ich meinen Hass ausdrückte und die vermeintlich schrecklichen Dinge schilderte, die er getan hatte, und einen Schwall von Wut entfesselte.

Mitten in diesem emotionalen Ausbruch unterbrach mein Schauspiellehrer mich und fragte: "Stellen Sie sich jetzt vor, Sie sind Ihre Personalisierung und sprechen Sie sich selbst an."

Was dann geschah, war transformativ. Als ich begann, so zu sprechen, als ob ich mein Vater wäre, erschienen seine Handlungen nicht mehr so negativ. Stattdessen erkannte ich, dass hinter diesen Handlungen eine tiefe Liebe zu mir steckte, wenngleich sie durch Angst und Kontrolle zum Ausdruck kam.

Die überraschendste Erkenntnis kam, als mein Schauspiellehrer bemerkte, dass meine Darstellung meine stärkste Leistung sei. Ich war verblüfft. Jahrelang hatte ich versucht, das genaue Gegenteil von ihm zu sein. Indem ich Teile von mir ablehnte, übersah ich die Stärke, die diese Eigenschaften bieten konnten.

Ich begann, meinen Vater nicht mehr durch die Brille der Wut zu sehen, sondern als Sohn, der sich nach Liebe sehnte. Dieser Perspektivwechsel ermöglichte es mir, ihm zu vergeben, seine Kämpfe und Unvollkommenheiten zu erkennen. Indem ich meinem Vater vergab, befreite ich mich von Groll und entdeckte inneren Frieden und Dankbarkeit.

Diese Reise der Vergebung erhellte meinen Weg zur Heilung. Ich erkannte, dass das Festhalten an Wut und Vorwürfen unsere Seele vergiftet und unser Potenzial für Freude und Verbundenheit erstickt. Durch das Annehmen der Vergebung konnte ich Negativität loslassen und mein Leben verwandeln.